seniorengruppe.jpg

Teilnehmer:    46 Personen

Organisation:  Heinz Weiß, Ida und Günther Spaeth

Sonntag, 22.06.2014

Sammelpunkt war das alte Eisstadion in Regensburg. Stellvertretend für den uns vertrauten Busfahrer Sergej (der wegen Krankheit zu Hause bleiben musste) begrüßte uns Hans, der ab sofort "Bushans" hieß, weil die Gruppe selbst schon über einige "Hanseln" verfügt. Nach 2 Stunden Fahrt legten wir eine Kaffeepause an der Raststätte Aitersheim ein. Einen längeren Zwischenstopp hatten wir in Stift St. Florian, dem größten und bekanntesten Barockkloster Oberösterreichs.

 

 

Die Mittagspause verbrachten wir in Steyr, gelegen am Zusammenfluss von Enns und Steyr.

 

Langsam näherten wir uns dem Mostviertel, das geprägt ist durch seine sanfte Hügellandschaft mit den zahllosen Obstbäumen. Um 15:35 Uhr erreichten wir unser Hotel und schnell waren die Zimmer zugeordnet und bezogen. Bis zum Abendessen war noch genügend Zeit das "Relex Resort" zu erforschen.

 

 

 

Montag, 23.06.2014: Ötschergräben

Nach einem opulenten Frühstücksbuffet, das kaum Wünsche offen ließ, war gegen 8:30 Uhr die Abfahrt zu den Ötschergräben. Aber erst mussten wir noch in Waidhofen unseren Wanderführer Helmuth Kerschner vom ÖAV Sektion Waidhofen, abholen. Wahrscheinlich war das Busnavi auf Feldwege programmiert, und so machten wir unfreiwillig eine erste kleine Mostviertelrundfahrt über die Hochfläche von Neuhofen. Mit einer gehörigen Verspätung sammelten wir Helmuth in Waidhofen ein. Dann lief aber alles wie am Schnürchen. Kurzweilig ging die Fahrt über Ybbsitz, Gresten nach Scheibbs, mal über ein Hochmoor, dann wieder mit Blick auf den Ötscher (1893m) und auf die markante Gemeindealp, weiter immer bergauf nach Puchenstuben, Wastl a. Wald bis auf eine Passhöhe von 1200m, und wieder hinunter nach Wienerbruck, dem Ausgangsort unserer Wanderung. Helmuth führte uns nun durch eine bizarre Dolomitlandschaft auf schmalen Schluchtwegen und - stegen oberhalb des Lassingbaches bis zum Lassingfall.

 

 

 

Weiter ging es durch eine wilde Felslandschaft durch mehrere kleine Tunnel hindurch bis zum Stierwaschboden (Kraftwerk). Dort wurde uns eine kurze Rast gegönnt, die Dieter offensichtlich nicht benötigte.

 

 

 

Nun zweigten wir ab in den eigentlichen Ötschergraben. Wieder auf schmalen Steigen und Brücken den Ötscherbach überquerend, vorbei an Tümpeln, Kaskaden und Felsen, erreichten wir die Jausenstation Ötscherhias.

 

 

 

 

 

Für einige (nicht nur Enzianer) war hier der Hunger und Durst zu groß, und sie machten gleich den Einkehrschwung nach links in den gemütlichen Wirtsgarten.

 

Die hartgesottenen marschierten hinter Helmuth her bis zum Mirawasserfall. Bloß, ach du Schreck, da fiel überhaupt nichts, der Wasserfall war ausgetrocknet. Weiter ging es vom Ötscherhias sehr steil hinauf zum Erlaufstausee. Für zwei unserer Mitwanderer war das genug, und sie nahmen danbar einen Transfer per Lieferwagen an. Als die Wandergruppe am Stausee entlang lief, sah sie auf der gegenüberliegenden Staumauer unsere zwei  vom Lieferwagenfahrer ausgesetzten Mitwanderer.

 

Durch Zuruf wurde sie informiert, dass sie mit dem Zug von Erlaufklause nach Mitterbach fahren können. In Mitterbach bestiegen wir und die beiden Abtrünnigen wieder den Bus um zum Hotel zurück zu fahren.

Dienstag,24.06.2014: Hochbäreneck

Nach einem Geburtstagsständchen für Irene beim Frühstück, brachte uns der Bus auf schnellstem Weg nach Waidhofen. Helmuth dirigierte den Bus weiter nach Gresten und Gaming auf immer enger werdenden Straßen in den Naturpark "Ötscher Tormäuer". Der Himmel war bewölkt, es hatte ca.19°C, und später bekamen wir Nieselregen. Es war der einzige Tag mit Regen, aber der störte beim Geplätscher der Wasserfälle überhaupt nicht. An der Erlauf entlang wanderten wir am Hundsbachwasserfall vorbei und waren nach einer Stunde am Fuße des Trefflingfalls.

 

 

 

Die Enzianer genossen noch den Blick auf den Wasserfall und kehrten dann zum Bus zurück, um den Tag in Gaming zu verbringen. 32 Edelweißer stiegen steil, am Wasserfall entlang, den Berg hinauf. Mittagspause war  im Almhaus Hochbäreneck.

 

 

 

Danach ging's wieder steil den Berg hinunter über Ober - und Untereiben nach Eibenböden zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurück.

Mittwoch, 25.06.2014: Mostviertelrundfahrt 

Während wir durch die sanft hügelige Landschaft des Mostviertels fuhren, erzählte uns die Seniorchefin der Kothmühle, Frau Marianne Scheiblauer, in lebendiger und humorvoller Art viel über Geschicht, Land und Leute des Mostviertels. Geprägt wird die Landschaft von den stolzen Vierkanthöfen, die es nur hier und im angrenzenden Oberösterreich gibt. Wohnhaus und Stall befinden sich unter einem Dach und gruppieren sich um den Innenhof, wo, wie Frau Scheiblauer sagte, in der Mitte der Misthaufen thronte. Die Kothmühle war früher auch so ein Vierkanthof. Ferner fallen die vielen Obstbäume auf. Ihre Pflanzung geht auf eine Idee und Anordnung Maria Theresias zurück, und hiermit wurde auch die Grundlage für die Tradition der Schnaps- und Likörbrennerei geschaffen. Die größte Auszeichnung einer Brennerei ist der Titel des Mostbarons, und wir hatten die Ehre von einer echten Mostbaronin durchs Mostviertel geführt zu werden. Unser erstes Ziel war das Wahrzeichen des Mostviertels, die Wallfahrtsbasilika auf dem Sonntagsberg.

 

Wenn man sich Waidhofen nähert, fällt dieses markante Bauwerk sofort ins Auge. Während des Krieges war dies ein großer Nachteil, und damit die Kirche nicht so leicht zu orten war, bespritzte man die Fassaden mit Öl. Das war wirksam, aber später hatte man das Problem, das der Putz nicht mehr hielt. Wir hatten am Putz nichts auszusetzen und genossen von dort oben die Aussicht und die Innenausstattung der Kirche.

 

 

 

 

Unser nächstes Ziel war Waidhofen mit Besichtigung der Pfarrkirche und einem Stadtrundgang.

 

 

 

Stift Seitenstetten mit seinem Barockgarten war der nächste Programmpunkt.

 

 

 

Schließlich fand die Kulturfahrt einen überaus lustigen Abschluss beim Mostbaron Hauer. Eine zünftige Brotzeit, dazu Most, Bier, Likör, Wein und Musik versetzte alle in eine ausgelassene Stimmung.

 

 

 

Am Abend lud uns Frau Scheiblauer noch zu einer Führung in ihrer Mostbrennerei ein.

 

Donnerstag, 26,06.2014: Ötscher

Nach einem Gewitter in der Nacht folgte ein Tag mit strahlend blauem Himmel. Über Gaming fuhren wir nach Lackenhof. Alle durften mit dem Sessellift bis zum Ötscher Schutzhaus fahren. Die 25 Enzianer machten dort eine kleine Wanderung und 19 Edelweißer nahmen den Ötscher in Angriff. Es wehte ein eiskalter Wind und Anorak und Mütze waren  gefragt. Zunächst ging es über Bergwiesen, dann in die Latschenregion und schließlich über schroffiges aber mit Blumen übersätes Gelände zum Gipfel. Die Aussicht und die Blumenpracht (Trollblumen, Enzian, Vergissmeinnicht, narzissenblütiges Windröschen, Kohlröschen und jede Menge Blütenpolster in allen Farben) entschädigten uns für die Mühen des Aufstiegs. Der Abstieg erfolgte auf demselben Weg.

 

 

 

 

Freitag, 27.06.2014: Prochenberg

Unsere Führer, Sigrid und Helmuth Kerschner standen in Waidhofen bereit. In Ybbsitz musste unser Bushans noch einmal sein ganzes Können aufbieten, es ging nämlich auf sehr schmalen Straßen zum Fuße des Prochenbergs nach Haselsteinhof. Sigrid übernahm die Gruppe Enzian (18 Personen) und führte diese auf der Forststraße in einer weiten Schleife zur Prochenberghütte. Die Gruppe Edelweiß (23 Personen) nahmen unter Helmuths Führung die kürzere aber wesentlich steilere Variante. Auf herrlichem Steig ging es zuerst zur Haselsteinwand bis zum Gipfelkreuz, dann weiter zum Prochenberggipfel und schließlich zur Hütte.

 

 

 

 

 

Die erste Prochenberghütte wurde 1888 von der Sektion Waidhofen (gegründet 1875) erbaut. 1905 wurde sie durch eine neue Hütte ersetzt und 1912 noch einmal erweitert. Sie wird ehrenamtlich bewirtschaftet und ist nur am Wochenende geöffnet. Helmuth war von 1970 bis 2005 Hüttenwirt. Anfangs kamen nur vereinzelt Wanderer vorbei, und oft war der Pfarrer, der auf ein Bier vorbei kam, der einzige Gast. Inzwischen zählt man jährlich 6000 Hüttenbesucher. Die jetzigen Hüttenbetreiber bewirteten uns vorzüglich, und wir hatten viel Spaß und eine Mordsgaudi im Biergarten.

 

 

Margot musste unbedingt den ultrahochprozentigen "Stoarumbler" probieren, der vorschriftsmäßig "ex" getrunken wird.

 

Ihr ungläubiges Gesicht sprach Bände, als nur blankes Brunnenwasser ihre Kehle hinabrann. Als Entschädigung für den kleinen Scherz bekam sie gratis den wohlschmeckenden "Zirpel". Wer wollte konnte noch den Aussichtsturm neben der Hütte besteigen und wurde mit einer herrlichen Fernsicht belohnt. Dann hieß es Abschied nehmen. Die Enzianer gingen wieder den Forstweg hinunter und die Edelweißer stieg auf steilen aber aussichtsreichen Pfaden nach Mitterlehen ab.

Am Abend besuchten uns unsere Führer im Hotel, und Charly bedankte sich bei den beiden für die hervorragende Betreuung und nahm ihnen das Versprechen ab uns in Regensburg zu besuchen.

 

 

 

Samstag, 28.06.2014: Heimfahrt

Um 9:00 Uhr nahmen wir Abschied mit einen letzten Blick auf das Resort. Der erste Zwischenstopp war das Stift Kremsmünster (Besichtigung der Kirche und Außenanlagen). In Aschach a.d. Donau machten wir Mittagspause direkt am Fluss und teilten uns die vielen kleinen Wirtshäuser mit den Radlern, die zwischen Passau und Wien unterwegs waren. Aber mit etwas Geduld wurden wir alle satt und es konnte die letzte Etappe nach Regensburg genommen werden. Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder am alten Eisstadion und eine wunderschöne Wanderwoche war zu ende.